Samstag, 17. April 2010

Golden Gate Park


Vor ein paar Wochen waren wir auf dem Spielplatz im Golden Gate Park. Die Kids fanden es spitze.

Lucy und Center Stage Dance

Lucy geht ja seit September in die Tanzschule, Center Stage Dance in Willow Glen.

Sie liebt es und war anfangs ziemlich sauer, dass Lisa auch in die gleiche Tanzschule geht. Sie dachte, dass sie nun endlich mal etwas macht, was Lisa nicht macht. Aber mittlerweile kann sie gut damit leben, dass Lisa auch zu ihrer Miss Mary zum Tanzen geht. Ihre Lehrerin ist unglaublich lieb und sie hat eine Engelsgeduld. Hier schon mal ein Vorgeschmack auf ihre grosse Show.

Lisa und der Schnee



Dieses Jahr haben wir es tatsächlich geschafft in den Schnee zu fahren. Dank Susan hatten wir ein South Lake Tahoe einen Superdeal erwischt. Wir hatten unser eigenes Häuschen, aber den Komfort eines Hotels. Betten wurden gemacht. Spülmaschinen ausgeräumt und eingeräumt und Frühstück und Skipässe für uns alle.

Lisa sollte Skifahren lernen. So haben wir uns das gedacht. Nur was Eltern sich so manchmal denken, entspricht leider nicht der Welt der Kinder. Aber sonst wäre es ja auch langweilig. Aber viel viel viel leichter.

Ich fang mal einfach an zu erzählen. Also wir haben uns dieses Häuschen gemietet und eine befreundete Familie fuhr auch mit und hat sich ein separates Häuschen gemietet. Wir, Eltern, haben uns gedacht, wir schicken unsere Kinder in die Skischule oder in die Kinderkrippe und wir machen uns einen schönen Tag.

Der erste Tag. Lisa und ihre Freundin Samantha kommen in die gleiche Klasse und haben einen Riesenspass. Lucy findet ihre Krippe, die wir ihr als Spielschule verkauft haben, spitze. Sie fühlt sich sauwohl. Bei Abholung erfahren wir, dass Lisa in einen anderen Kurs am nächsten Tag kommen soll, da sie ein bisschen besser fährt.
Wir sagen den Lehrern gleich, dass das uns nicht wichtig ist. Lisa und Samantha sollen doch bitte zusammenbleiben.

Der nächste Tag. Lisa und Samantha laufen ohne zu murren in ihre Klasse. Ich hatte einen Auffrischungskurs belegt. Und sitze gerade im Lift. Das Telefon klingelt. Die Skischule. Ich ahne nichts Gutes. Garnichts Gutes. Lisa weigert sich Ski zu fahren. Ich muss sie holen. Spitze denke ich. Ich hab jetzt gerade meinen Kurs. Frank ist nicht zu erreichen und ich muss jetzt zurück. Na gut. Ich sag meinem Skilehrer Bescheid und verabschiede mich und düse den Berg runter zur Skischule. Frank hab ich in der Zwischenzeit erreicht. Er macht sich auf den Weg.

Dann kommt Lisa aus der Skischule. Sie will nicht mehr. Warum nicht? Keine Antwort. Das sind die Momente, die ich liebe. Keine Antwort. Nur große Kulleraugen die mich anschauen. Mensch. Ich soll Gedanken lesen. Ich kann das zwar ziemlich gut bei Lisa, aber diesmal nicht. Keine Ahnung. Keine Antwort. Immer nur der stumme Blick. Armes Kind. Arme Mutter. Zwischendurch schaut eine Lehrerin vorbei, aber auch sie bekommt Lisa nicht mehr auf die Piste. Lisa sagt irgendwann, dass sie gefallen ist und Angst hat. Sie weiß nicht, wer ihr Lehrer ist und sie sei nicht mit Sam in einer Klasse.
Frank taucht endlich auf. Ich sag ihm was los ist und fahre zurück zu meiner Skiklasse.

Zwischendurch gibt Frank mir ein Update. Es sieht aus, dass Lisa wieder in ihre Klasse zurückgeht. Frank und ich verabreden uns zum Essen. Und wer steht bei ihm Lisa. Während dem Essen sagt sie uns, dass sie nie mehr Skifahren wird. Hm.

Frank und ich sind ratlos. Aber dann hab ich die Idee. Ich mache mit Lisa einen Skikurs zusammen, um ihr die Angst zunehmen. Wir bekommen meinen Skilehrer vom morgen. Wir bekommen Lisa auf die Piste. Und sie fährt. Sie kann fahren. Sie verliert ihre Angst. Nach dem Kurs verspricht sie uns, morgen wieder ihren Skikurs zu machen. Na dann. Mal abwarten.

Der nächste Morgen kommt. Lisa weigert sich ihre Skisachen anzuziehen. Was für ein Urlaub. Schließlich schaffen wir es. Auf den letzten Drücker kommen wir in der Skischule an. Samantha ist auch spät dran. Wir sagen der Skischule wieder, dass die Kids in eine Klasse kommen sollen.

Wir Erwachsene fahren dann auf die Piste. Ich in meinen Kurs. Da bekomme ich dann die Krise. Weil der Skilehrer zwar meine Fahrkünste gut eingeschätzt hat, aber nicht meine Angst. Meine verfluchte Angst. Mein Gott. War ich ein Angsthase und so rückblickend, die Piste war nicht wirklich steil. Aber aber aber. Diesmal bekam dann Frank von mir den Anruf, dass ich nie nie nie mehr Ski fahre. Und dass das alles total blöd ist.

Stuart, der Vater von Samantha, bekam auch einen Anruf. Samantha weigert sich am Skikurs teilzunehmen, weil Lisa nicht in ihrer Klasse ist. Stuart und Susanne sind cooler als wir. Die nehmen sie einfach mit auf die Piste und verbringen einen wunderschönen Tag auf der Piste.

Für unsere Freunde ging der Tag schön zu Ende und sie fuhren nach Hause zurück nach San Jose.

Lisa war glücklich mit ihrem Kurs und entschied sich, noch einen weiteren Tag zu machen. Okay. Gebucht. Natürlich am nächsten Tag hat sie sich wieder geweigert. Diesmal ist Frank der Kragen geplatzt. Aber das brauchte es auch. Lisa kam zur Vernunft und sagte, dass sie am Nachmittag den Kurs macht. Wir sind dann mit ihr am Vormittag auf die Piste. Es war wunderschön. Wir waren ganz schön traurig, dass wir sie am Nachmittag abliefern mussten. Sie hatte einen super erfolgreichen Tag in der Skischule. Sie durfte mit auf die grünen (bei uns blaue) Pisten. Und war so stolz, dass sie auch steilere fahren durfte. Sie war stolz.



Am Tag unserer Abreise sind dann Frank und Lisa noch einmal gemeinsam auf die Piste gegangen. Lucy und ich hatten einen schönen Tag im Schnee. Mit Schneemann bauen, Engel machen, auf dem Popo rumrutschen.



Wir hatten zwar sehr viele Emotionen in diesem Urlaub, aber es war wunderschön. Und wir freuen uns schon auf nächstes Jahr. Und nächstes Jahr machen wir dann keine Skischule mehr.